Geschichte des Museumsgebäudes

Dieses Haus, das den heutigen Jenbachern als “Reitlingerhaus” bekannt ist, begann seine Geschichte als “Schrofenhaus”, genannt nach dem Bergbaugebiet “Weißer Schrofen”.

Reitlingerhaus Jenbach

Wahrscheinlich waren die ersten Besitzer Bergleute. Nachdem die reichen Fugger Ende des 15. Jahrhunderts die Schmelzhütten von Schwaz nach Jenbach verlegten, zogen sie in dieses ehrwürdige Haus ein.

Schrofenhaus vor Umbau (Sammlung Beatrix Pirchner)
Schrofenhaus vor Umbau (Sammlung Beatrix Pirchner)

1880 erwarb die Fam. Reitlinger das Haus und ab 1916 wurde es zu einem Herrensitz ausgebaut und um das ganze Anwesen eine hohe Mauer errichtet, sodass der Garten nicht mehr einsehbar war.

Gang als Wohnraum (Sammlung Beatrix Pirchner)
Gang als Wohnraum (Sammlung Beatrix Pirchner)

Mit der Übernahme der Jenbacher Werke durch Prof. Heinkel ging auch das Haus in dessen Besitz über.

Nach Kriegsschluss übernahm die Fam. Reitlinger wiederum das Haus und verkaufte es 1974 an die Gemeinde Jenbach. 1975 wurden die Mauer abgerissen, der Park geöffnet und Parkplätze geschaffen. Aus dem Gebäude entstand ein Wohn-, Büro- und Vereinshaus.

Seit 1991 ist der Museumsverein tätig und hat im Erdgeschoss, im ersten und zweiten Obergeschoss ein Museum eingerichtet, das 1996 eröffnet wurde. Im dritten Obergeschoß sind das neue Südtirol-Dokumentationszentrum, die Bibliothek und Büro- und Archivräume

Gang im heutigen Museum
Gang im heutigen Museum

Im Jahr 2002 wurde das Haus außen renoviert und mit der Neugestaltung der Außenanlagen begonnen. Dort steht die erste Dampflokomotive der Zillertalbahn, “Raimund”, Nr. 1. Die kleine Feldbahn- oder Grubenlokomotive ist die erste Diesellokomotive, die in den Jenbacher Werken 1949 gebaut wurde.